Die Berufsreifeprüfung entspricht einer vollwertigen Matura. Sie ist eine Externistenprüfung, d. h., sie wird von einer höheren allgemein bildenden oder berufsbildenden Schule abgenommen. Sie setzt sich aus vier Teilprüfungen (Deutsch, Mathematik, lebende Fremdsprache, berufsbezogener Fachbereich) zusammen.
Im Modell "Lehre und Matura" können Lehrlinge drei dieser Teilprüfungen schon während der Lehrausbildung abgelegt, die letzte jedoch frühestens mit Erreichen des 19. Lebensjahres.
Voraussetzung:
Die Berufsreifeprüfung kann unter anderem von Personen abgelegt werden, die eine der folgenden Ausbildungen abgeschlossen haben:
- eine Lehre
- eine mindestens 3-jährige berufsbildende mittlere Schule oder die 3. Schulstufe einer berufsbildenden höheren Schule oder
- eine Schule der Gesundheits- und Krankenpflege oder
- eine Schule für den medizinisch-technischen Fachdienst oder
- die Facharbeiterprüfung im Rahmen des land- und forstwirtschaftlichen Berufsausbildungsgesetzes
Anmeldung:
Um die Berufsreifeprüfung ablegen zu können, muss ein Ansuchen an einer höheren Schule gestellt werden. Die Schule muss dem gewählten Fachbereich entsprechen, kann aber grundsätzlich frei gewählt werden. Es gibt jedoch regionale Prüfungskommissionen, die ihren Sitz an ausgewählten Schulen haben – in diesem Fall muss das Ansuchen an dieser Schule eingebracht werden. Anmeldeformulare sind an den höheren Schulen und bei den Bildungseinrichtungen erhältlich, die Vorbereitungskurse anbieten.
Wo wird die Berufsreifeprüfung abgelegt?
Die einzelnen Teilprüfungen können an einer höheren Schule (Allgemein bildenden höheren Schule, Handelsakademie, Höhere technische Lehranstalt usw.) oder an einer anerkannten Erwachsenenbildungseinrichtung (z. B. WIFI, bfi, Volkshochschule) ablegt werden. Mindestens eine Prüfung muss aber an einer höheren Schule ablegt werden.
Vorbereitung:
Vorbereitungskurse werden von Einrichtungen der allgemeinen und berufsorientierten Erwachsenenbildung (z. B. WIFI, bfi, Volkshochschulen) oder von weiterführenden Schulen (Berufsschulen und höheren Schulen) angeboten.
Im Modell "Lehre & Matura" übernimmt seit September 2008 der Bund durch eine Förderung der Bildungseinrichtungen die Kosten für die Maturavorbereitung und die Prüfung. D. h. die Kurse und Prüfungen sind für die Jugendlichen (Lehrlinge) kostenfrei.
Diverse Bildungsinstitutionen (z. B. WIFI, bfi, Volkshochschulen) führen regelmäßig Informationsveranstaltungen zur Berufsreifeprüfung durch.